Farbechtheit bei Bildern

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Farbechtheit bei Bildern

      Hallo,

      was mich mal interessieren würde.
      Wie macht Profi das eigentlich, wenn man ein Foto digital bearbeitet z.B. die Farben am Bildschirm leuchtender darstellt, dass man diese auch dann 1:1 auf Papier bekommt?

      Bei mir ändern sich immer bei Ausdrucken die Farben, meist zum schlechten L
      Außerdem sehen die Farben auf meinem iMac ja je nach Winkel zum Bildschirm auch unterschiedlich aus??

      Hans
    • Hallo,

      schau mal hier: Farbechtheit bei Bildern. Dort wird jeder fündig!

      Registrieren bzw. einloggen, um diese und auch andere Anzeigen zu deaktivieren
    • Dafür müssen der Monitor, der Drucker und auch sämtliche Eingabegeräte für Bilder kalibriert werden. Mit dem bei der Kalibirierung erstelltem Profil können die Farben entsprechend umgerechnet werden so dass sie auf jedem Gerät gleich aussehen.

      Um zu verstehen, wie das ganze funktioniert muss man wissen wie Farben zustande kommen: Die Wellenlänge bzw. Frequenz einer Lichtwelle bestimmt deren Farbe. Man kann praktisch jeder Farbe eine bestimmte Wellenlänge zuordnen. Violett liegt zum Beispiel bei etwa 400nm und Rot bei 700nm. Weißes Licht besteht einfach aus einer Mischung von Licht mit allen sichtbaren Wellenlängen. Für Computer-Displays wäre es allerdings nicht praktikabel die Farbe über die Wellenlänge auszuwählen. Also bedient man sich der Farbmischung - jeder Pixel wird durch einen Rot-, Grün- und Blauanteil dargestellt. Aus diesen drei Komponenten kann man auch fast jede Farbe additiv mischen. Drucker arbeiten mit einer subtraktiven Farbmischung aus den CMYK-Farben (Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz).

      Leider gibt aber ein bestimmtes RGB-Paar nicht auf jedem Monitor Licht der selben Wellenlänge. Das hängt letztendlich davon ab, welche Schattierung von Rot, Grün und Blau der Monitor verwendet. Auch die Umrechung von RGB in CMYK ist nicht trivial und auch hier gibt es Unterschiede je nach genauem Farbton der einzelnen Druckerfarben.

      Bei der Kalibrierung wird nun die exakte Wellenlänge für verschiedene RGB-Paare mit dem Spektrometer gemessen und in einer Tabelle gespeichert. Mit dieser Tabelle können dann Wellenlängen, die ja die Farbe exakt definieren, in RGB-Werte oder CMYK-Werte für den Bildschirm oder den Drucker umgerechnet werden so dass die Farben gleich bleiben.

      Die Kalibrierung für Eingabegeräte läuft natürlich anders ab: Hier muss ein Testbild mit genau definierten Farben eingelesen werden und daraus kann dann die Tabelle berechnet werden. Somit können eingelesene Bilder auch durch Wellenlängen, also absolute Farben, dargestellt werden.

      Jetzt gibt es aber noch ein Problem: Ist die Farbinformation durch Wellenlängen gegeben kann ein Computer damit nicht wirklich arbeiten. Also wurde der sRGB-Farbraum definiert, der praktisch jedem RGB-Tripel eine bestimmte Wellenlänge fest zuordnet. Beim Einlesen kann das Bild also über das Farbprofil des Scanners in den sRGB-Raum übertragen werden. Der Computer kann das Bild dann beliebig bearbeiten und bei der Ausgabe wird mit dem Profil des Monitors oder Druckers in die für das Gerät richtige RGB- oder CMYK-Werte umgerechnet werden. Bei guten Geräten und einer ordentlichen Kalibrierung sollten die Farben des gescannten Originals, des am Bildschirm angezeigten Bilds und des Ausdrucks exakt gleich sein.

      Das ganze habe ich übrigens etwas vereinfacht: Es gibt keine direkte Zuordnung zwischen Farbe und Wellenlänge, einige Farben entstehen nur durch Mischung von Licht mit verschiedenen Wellenlängen. Eins bleibt aber dabei: die einzige Möglichkeit Farben exakt wiederzugeben ist über die Wellenlänge, genauer das Spektrum, welches für jede Wellenlänge den Anteil des Lichts an einer bestimmten Farbe angibt.

      Gegen die Winkelabhängigkeit von LCD-Displays ist aber auch die beste Kalibrierung machtlos. Man muss eben aus dem richtigem Winkel schauen, damit die kalibrierten Farben stimmen oder einen hochwertigen Monitor mit geringer Winkelabhängigkeit verwenden.