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Zahl der Organspenden soll per Gesetz erhöht werden...

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    • Zahl der Organspenden soll per Gesetz erhöht werden...

      Zahl der Organspenden soll per Gesetz erhöht werden

      Berlin (dpa) - Die Zahl der Organspenden in Deutschland soll auf gesetzlichem Wege drastisch erhöht werden. Der Nationale Ethikrat schlug am Dienstag in Berlin eine grundlegende Neuregelung vor: Demnach sollen die Mediziner Verstorbenen im Zweifelsfall immer Organe entnehmen dürfen, um Schwerstkranken mit einer Transplantation das Leben zu retten.

      Der Spender oder seine Angehörigen müssen dies nach dem Vorschlag des Gremiums ausdrücklich ablehnen, ansonsten gelte das Schweigen als Zustimmung, sagte Ratsmitglied Jochen Taupitz.

      Die Bürger sollen den Plänen zufolge nach einer Aufklärungskampagne systematisch aufgefordert werden, sich für oder gegen eine Organspende zu entscheiden, sagte die Vorsitzende des Ethikrates, Kristiane Weber-Hassemer. Diese Entscheidung könne jederzeit zurückgenommen und auf der Krankenkassenkarte oder dem Führerschein gespeichert werden. Äußert sich jemand nicht, sollen seine Organe im Todesfall entnommen werden können, sofern die Angehörigen nicht ausdrücklich widersprechen.

      Derzeit sterben in Deutschland jedes Jahr etwa 1000 Menschen, weil es nicht genügend Spenderorgane gibt. Bislang wird die ausdrückliche Zustimmung des Verstorbenen, beispielsweise in Form eines Organspendeausweises, benötigt. Liegt diese nicht vor, treffen die Angehörigen die Entscheidung. Sie sollen sich am mutmaßlichen Willen des Toten orientieren.

      Der Ethikrat, ein Beratergremium der Bundesregierung, schlägt nun eine Kombination aus Erklärungs- und Widerspruchsmodell vor. «Für die Fälle, wo jemand keine klare Antwort gibt, soll die Widerspruchsregelung gelten», forderte Taupitz. Das würde bedeuten, dass die Mediziner prinzipiell von einer Einwilligung ausgehen und nach der Feststellung des Hirntods Organe entnehmen können. Verfassungsrechtliche Bedenken hat der Ethikrat bei dem Modell nicht. «Wir halten die Einschränkung des Selbstbestimmungsrechts in diesem Fall für vertretbar», sagte Taupitz. Schließlich stünden ihr die Rettung von Menschenleben gegenüber.

      Der Medizinrechtler betonte, dass neben dem neuen erweiterten Widerspruchsmodell weitere Maßnahmen zur Steigerung der Spendenzahlen nötig seien. Viele Kliniken meldeten potenzielle Spender nicht an die zentrale Vermittlungsstelle, weil sie Aufwand und Kosten einer Transplantation scheuten. Dem könne mit finanziellen Anreizen entgegen gewirkt werden, sagte Taupitz. Auch die Einrichtung von Transplantationsbeauftragten habe in anderen Ländern positive Wirkung gezeigt.

      Quelle:
      abendblatt.de/appl/newsticker2…ol&module=dpa&id=14421874
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      Gruss vom Symbian-Freak und Katzen-Freund Macintoshy

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Macintoshy ()

    • Bekanntlich wird ja nie so heiß gegessen wie es gekocht wurde. Daran sollte man bei der Sache denken, der Ethikrat hat nun wirklich nichts zu sagen. Ma sehen was die Politiker dazu sagen ;)

      Ich selbst hab einen Organspenderausweis, wäre also nicht betroffen und kann verstehen das es zu wenig Organe verfügbar sind. gut finde ich die Idee trotzdem nicht.
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      Jewgenij Kaspersky

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von realityking ()

    • Hallo,

      im Grunde habe ich nichts gegen die Organspende - den Toten interessiert es eh nicht mehr -, aber, die Hinterbliebenen müßten bis ins Detail darüber informiert werden, was mit den Organen geschieht (Organhandel).
      Lückenlose Dokumentation seitens der Organentnahmestelle ist Voraussetzung für ein derartiges Vorhaben.
      Spende? Was kassiert der Arzt für das gespendete Organ? Also hier bedarf es m.M. noch nach Aufklärung.
      P.S. mein R.I.P. Grandpa hatte seine Leiche für 15000,-- DM an eine UNI vor seinem Ableben verkauft.

      Gruss
      Karsten
    • Ja auch das gibt es, man kann seinen Koerper einer UNI spenden, wobei man heutezutage kein Geld mehr dafuer bekommt sondern die UNI uebernimmt die Kosten der Bestattung.
      Habe einen Kollegen, welcher sich an die UNI in Halle/Sachsenanhalt *vergeben* hat.
      Sollte ihm was passieren wierden die Studenten der UNI an ihm lernen.

      Ich finde sowas nit verkehrt aber auch Deine Bedenken @ Kartsen W. sind berechtigt, schliesslich wird genug Unfug getriebe mit allem was Geld bringt, leider.

      Gruss Macintoshy
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    • Ich sehe eigentlich keinen Grund, warum irgend jemand die Möglichkeit haben sollte eine Organspende zu verweigern. Also das ist auf jeden Fall eine Schritt in die richtige Richtung. Das könnte dann auch Probleme mit Organhandel und so etwas lösen - wenn genügend Organe verfügbar sind braucht niemand mehr den Schwarzmarkt.
    • Ich halte diesen Vorschlag auch für sehr sinnvoll. Ich habe keinen Organspendeausweis, werde mir aber einen zulegen. Alleine deshalb, weil ich selbst nach meinem Tod anderen Menschen helfen kann. Gibt es eigentlich eine Option, dass man auf einem OS-Ausweis angibt, dass z.B. die Augen nicht entnommen werden sollen? Von einem Freund von mir ist der Vater vor etlichen Jahren nach einem Unfall gestorben. Im Krankenhaus hatte man ihm dann schon alles entnommen auch die Augen und die Mutter meines Freundes, die die Leiche noch mal sehen wollte hat dann ohne Vorwarnung seitens des Krankenhauses in leere Augenhöhlen geguckt. Heute, 15 Jahre später, hat sie ab und zu immer noch Albträume. Das möchte ich meinen Angehörigen nicht antun.
    • Original von DerGraf
      Das könnte dann auch Probleme mit Organhandel und so etwas lösen - wenn genügend Organe verfügbar sind braucht niemand mehr den Schwarzmarkt.


      In dem Punkt muss ich Dir recht geben.
      Schliesslich kann der Schwarzmarkt ja nur dadurch *bluehen* weil zuwenig vorhanden iss und es zuviele Menschen gibt, welche in einem neuen Organ (meist Niere) die letzte Hoffnung wissen.

      Gruss Macintoshy
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    • Original von Sculler
      Ich halte diesen Vorschlag auch für sehr sinnvoll. Ich habe keinen Organspendeausweis, werde mir aber einen zulegen. Alleine deshalb, weil ich selbst nach meinem Tod anderen Menschen helfen kann. Gibt es eigentlich eine Option, dass man auf einem OS-Ausweis angibt, dass z.B. die Augen nicht entnommen werden sollen? Von einem Freund von mir ist der Vater vor etlichen Jahren nach einem Unfall gestorben. Im Krankenhaus hatte man ihm dann schon alles entnommen auch die Augen und die Mutter meines Freundes, die die Leiche noch mal sehen wollte hat dann ohne Vorwarnung seitens des Krankenhauses in leere Augenhöhlen geguckt. Heute, 15 Jahre später, hat sie ab und zu immer noch Albträume. Das möchte ich meinen Angehörigen nicht antun.


      Ob man bestimmte Koerperteile von der Spende *freihalten* koennte, da solltest Du mal an der oertlichen UNI oder dem DRK nachfragen.
      Ich kann mir nit vorstellen, warum das nit moeglich sein soll, schliesslich wollen sie ja mehr Spender.

      Gruss Macintoshy
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    • Auf dem Organspendeausweis kannst du angeben ob du alles, nichts, nur bestimmte, oder alles mit Ausnahmen spenden willst.

      Ich habe auch die Augen ausgeschlossen (kann das auch nicht irgendwie begründen, vielleicht liegt es daran das mein Körper von aussen halbwegs intakt aussehen soll ;) ).

      es gibt durchaus Menschen die nicht Spenden wollen, deswegen muss es eine Möglichkeit geben sich dem zu verweigern. Ich komm auch irgendwie nicht damit klar das wenn nichts da ist einfach Organe entnommen werden sollen, schließlich ist mein Körper und nicht der von Eurotransplant.
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      Jewgenij Kaspersky
    • Man muss es auch mal aus der Richtung betrachten, dass man selber irgendwann ein Organ benötigen könnte. Dann wär man natürlich froh, wenn ausreichend Spender zur Verfügung stehen würden. Auf der anderen Seite finde ich es nicht richtig, dass sich der Staat in alle persönichen Belange einmischt. Eigentlich sollte es jeder für sich entscheiden. Also legt Euch alle freiwillig einen Ausweis zu.
      Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten :D
      MacBook, iMac, iPhone
    • Wer etwas mehr über die Kritik and er Organspende in ihrer derzeitigen Form erfahren will dem lege ich kritischebioethik.de ans Herz. Was mich stört ist nur das sie sagen was ihnen nicht passt ohne zu sagen we man es besser machen könnte.
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      Jewgenij Kaspersky